Josef Mader ist neuer Geistlicher Beirat des DJK-Diözesanverbands

P. R. am 12.12.2024

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Der 73-jährige Pfarrer aus Passau beerbt damit Dr. Johann Wagenhammer, der die DJK ein Vierteljahrhundert seelsorgerisch begleitet hatte

Dr. Josef Mader ist von H.H. Bischof Ste­fan Oster SDB zum 1. Janu­ar 2025 zum Geist­li­chen Bei­rat des Diö­ze­san­ver­bands Pas­sau der Deut­schen Jugend­kraft ernannt wor­den. Damit unter­bricht der volks­na­he 73-jäh­ri­ge Geist­li­che sei­nen wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand und kehrt zurück zu sei­nen sport­li­chen Wur­zeln, denn er ent­stammt ursprüng­lich der DJK Grat­ters­dorf im Land­kreis Deg­gen­dorf. Ich freue mich wirk­lich sehr, dass Josef den DJK Ver­band ab sofort seel­sor­ge­risch beglei­tet“, betont DJK-Diö­ze­san­vor­sit­zen­der Sieg­fried Kapfer. 

Josef Mader, ehe­mals Chef des Pfarr­ver­ban­des Neu­stift-Auer­bach, ist Pfar­rer aus Lei­den­schaft: Es war der Beruf, den ich sehr ger­ne gemacht habe. Es war mir eine gro­ße Freu­de.“ Nicht ver­schwei­gen möch­te Dr. Mader, dass auch er man­che Zwei­fel heg­te und schwie­ri­ge Pha­sen über­win­den muss­te. In der Zeit des Stu­di­ums war man doch mal ver­liebt und hat geha­dert“, gibt er unum­wun­den zu. Letzt­end­lich hat er sich aber für die Pries­ter­wei­he ent­schie­den und damit für ein Leben ohne Fami­lie. Eine Wun­de, die nie ver­heilt ist“, gesteht er. Als jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt, möch­te er in der DJK wir­ken und wahr­ge­nom­men wer­den: Die Zei­ten haben sich geän­dert, die Kir­che muss es auch, es braucht einen dyna­mi­schen Pro­zess.“ Er zitiert den Hei­li­gen Augus­ti­nus: Vie­le, die drin­nen sind, sind drau­ßen, und vie­le, die drau­ßen sind, sind drinnen.”

Mader ist ein Libe­ra­ler, der Mensch steht für ihn im Mit­tel­punkt. Mader tritt für eine Auto­no­mie der Moral“ ein, ein phi­lo­so­phi­sches Kon­zept, das dar­auf hin­weist, dass mora­li­sche Prin­zi­pi­en und Regeln unab­hän­gig von äuße­ren Auto­ri­tä­ten oder ande­ren Ein­flüs­sen begrün­det wer­den kön­nen. Nach der Schul­zeit in den kirch­li­chen Hei­men St. Max und St. Valen­tin in Pas­sau besuch­te der Bub aus Grat­ters­dorf“ das Huma­nis­ti­sche Gym­na­si­um Leo­pol­dinum in Pas­sau. Somit sei auch sein wei­te­rer Lebens­weg vor­ge­zeich­net gewe­sen, erzählt der Pfarrer. 

Zurück zur Kind­heit: Die Eltern, die eine klei­ne Land­wirt­schaft betrie­ben, waren sehr katho­lisch, jedoch nicht bigott, betont Mader. Zusam­men mit vier Geschwis­tern wuchs er auf, mit der Groß­mutter ging er jeden Tag vor der Schu­le in die Kir­che. Und weil der Pfar­rer im Ort der Ein­zi­ge war, der ein Auto hat­te, hat er ihn zur Auf­nah­me­prü­fung nach Pas­sau ins Gym­na­si­um gefah­ren. Dass er sie bestan­den hat, dar­über wun­der­te sich Mader sehr. Ich war dank­bar, das war ein gro­ßes Geschenk.“ Nach dem Abitur ging es zum Stu­di­um nach Tübin­gen. Neben der Theo­lo­gie ist es die Phi­lo­so­phie, die ihn seit­her nicht mehr los­ge­las­sen hat. Stolz ist Dr. Mader heu­te noch, dass er Ernst Bloch in Semi­na­ren erle­ben durf­te und bringt des­sen Buch­ti­tel Prin­zip Hoff­nung“ ins Spiel. Vor­den­ker wie Marx, Hegel, Leib­niz sind die Phi­lo­so­phen, die ihn präg­ten. Das war damals die Zeit des geis­ti­gen Umbruchs.“

Schließ­lich führ­te ihn der Lebens­weg zurück nach Pas­sau, wo er nach der Pries­ter­wei­he 1977 gan­ze 19 Jah­re lang als Kaplan bzw. Titu­lar­pfar­rer in St. Anton tätig war. So hat­te ich Zeit für mei­ne Dok­tor­ar­beit“, erzählt er. St. Anton war mei­ne ers­te Lie­be“, gesteht er. Doch auch in Auer­bach sei er hei­misch gewor­den, in der Pfar­rei, die ihm 1995 ange­bo­ten wur­de. Ganz ver­zie­hen haben ihm die Auer­ba­cher bis heu­te nicht, dass er spä­ter nach Neu­stift umge­zo­gen ist, als die bei­den Pfar­rei­en vor elf Jah­ren zum Pfarr­ver­band ver­schmol­zen sind. Ich hat­te kei­ne ande­re Wahl, das hat Bischof Schraml damals so ent­schie­den“, sagt er zu sei­ner Recht­fer­ti­gung. Seit­her pen­del­te er zwi­schen den bei­den Kir­chen und Pfar­rei­en, um allen gerecht zu wer­den. Mit 6422 Katho­li­ken ist Neu­stift-Auer­bach der größ­te Pfarr­ver­band der Stadt Pas­sau. Heu­te wohnt Josef Mader am Domplatz. 

Übri­gens: Mader ist ein abso­lu­ter Spra­chen-Fan. Die sei­en ihm immer leicht­ge­fal­len. So hat er auf die Schnel­le Alba­nisch gelernt, da er sich in den fünf Jah­ren sei­ner Neben­tä­tig­keit als Gefäng­nis­pfar­rer ja irgend­wie mit den Insas­sen ver­stän­di­gen muss­te. Und auch auf Hebrä­isch besinnt er sich ab und an, wenn er das Bre­vier in die­ser Spra­che betet. Zudem will er mehr rei­sen als frü­her, denn die Städ­te mit ihren Kunst­schät­zen und schö­nen Kir­chen haben ihn immer schon ange­zo­gen. Über­haupt ist er mit Leib­niz einer Mei­nung, dass Gott die bes­te aller Wel­ten erschaf­fen hat“. Und wer an Gott glau­be, habe einen ande­ren Blick auf die Welt. Durch die Offen­ba­rung sieht man sehr viel Posi­ti­ves“, bekräf­tigt Mader. Des­we­gen sei ihm um die Zukunft der Kir­che ist ihm bei allen Pro­ble­men nicht ban­ge. (PNP/DJK)

Besinnungstag 2

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