Das Quintett hat sich bei nationalen Wettbewerben dafür empfohlen und wurde beim Trainingslager im Juni ins Team des Deutschen Traditionellen Karate Verbandes (DTKV) berufen. In den Monaten vor der Meisterschaft wurden bis zu fünf Trainings pro Woche absolviert.
Bei den Kadeten (14 bis 15 Jahre) war Nikita Kurilow am Start. Der Braungurtträger aus Pfarrkirchen demonstrierte in Kata Einzel (Form) eine starke „Bassai Dai“ und landete im vorderen Mittelfeld auf Platz 9 und verpasste nur knapp den Einzug ins Finale der besten acht. Im Fuku-Go-Wettbewerb (Mix aus Kata — Form und Kumite – Zweikampf) hatte der 15jährige einfach nur Pech. Mit 3 : 2 Kampfrichterstimmen musste er sich in der Kata-Runde gegen den späteren Weltmeister aus Ägypten knapp geschlagen geben. Schade, denn hier wäre einiges drin gewesen.
Jennifer Krebs war ebenso bei den Kadetten am Start. Das aufstrebende Talent aus Reisbach zeigte in Kata Einzel eine tolle „Bassai Dai“ und schaffte sensationell den Einzug ins Halbfinale. Dort konnte die 15jährige leider nicht mehr nachlegen und belegte dennoch einen starken 8. Platz.
Dominik Flat war bei den Junioren (16 bis 17 Jahre) am Start. Im Kumite-Wettbewerb (Zweikampf) stand ihm in Runde 1 einem Brasilianer gegenüber. Lange Zeit stand es unentschieden, bis der Brasilianer einen unkontrollierten Fauststoß direkt auf das Auge des 16jährigen aus Nöham schlug. Nach Unterbrechung wegen ärztlicher Versorgung wurde der Gegner disqualifiziert, aber Dominik konnte aufgrund „Doktor stops“ nicht mehr weiterkämpfen.
In der Gruppe der Junioren war auch Victor Kolev am Start. Der Hirschhorner feierte in Portugal seinen 16. Geburtstag. Im Fuku-Go-Wettbewerb stand er in Runde 1, die in Kumite ausgetragen wurde, einem Armenier gegenüber. Mit einem konsequent ausgeführten Fauststoß zum Kopf bekam Victor verdientermaßen einen „Waza-ari“ (halbe Wertung) zugesprochen. Nur die Armenier sahen das anders – sie sahen eine „Haito-Technik“ (Handkantenschlag), welche seit dieser WM verboten ist und legten Protest ein. Dem Protest wurde zunächst stattgegeben. Erst nach Einspruch des Deutschen Teams wurde die Disqualifikation zurückgenommen und der Kampf wiederholt. Allerdings wieder beim Stand von 0 : 0. Leider setzte sich diesmal am Ende der Armenier durch.
Alina Klick, die bei den Juniorinnen am Start war, wurde im Fuku-Go-Wettbewerb als 9. gewertet. Die 17jährige Pfarrkirchnerin wurde auch für den Kumite-Team-Wettbewerb der Damen nominiert und kämpfte hier an der Seite von Michaela Brecht und Mihriban Ögut (beide Backnang) im Deutschen Team. Im Viertelfinale traf man auf Titelverteidiger Brasilien. Alina Klick musste als zweite Kämpferin ran und traf auf die neunmalige Weltmeisterin Martinna Goncalves de Souza. Erwartungsgemäß setzte sich die Brasilianerin durch, doch die Pfarrkirchnerin konnte verhältnismäßig gut in Szene setzen. Da die beiden anderen Deutschen Kämpferinnen ihre Begegnungen auch verloren haben, zog Brasilien ins Halbfinale ein und wurden später erneut Weltmeister.
In den Kata-Team-Wettbewerben der Kadetten war Jennifer Krebs zusammen mit Claudia Bruckbauer und Laura-Marie Eckinger (beide Rotthalmünster) am Start. Das Trio belegte mit der Kata „Bassai Dai“ einen undankbaren 4. Platz hinter Ägypten, Polen und Rumänien.
Bei den Jungen starteten Dominik Flat, Nikita Kurilow und Victor Kolev bei den Junioren. Mit „Bassai Dai“ konnten sie sich gut in präsentieren und schafften es auf Platz 7.
Die Ergebnisse des Stützpunktes Reichenberg im Überblick:
Platz 4: Kata Team: Jennifer Krebs, Claudia Bruckbauer und Laura-Marie Eckinger
Platz 5: Kumite Team: Alina Klick
Platz 7: Kata Team: Dominik Flat, Victor Kolev und Nikita Kurilow
Platz 8: Kata Einzel: Jennifer Krebs
Platz 9: Kata Einzel: Nikita Kurilow
Kumite Einzel: Dominik Flat
Bild:
WM 2024 Team Reichenberg:
Das Team vom DTKV-Stützpunktes Reichenberg bei der Weltmeisterschaft der ITKF in Vila do Conde (Portugal),
Von links: Denis Schrempf (Marktredwitz), Marc-Leon Rabanter (Reisbach), Jennifer Krebs, Alina Klick, Laura-Marie Eckinger (Rotthalmünster), Dominik Flat, Nikita Kurilow, Victor Kolev, Claudia Bruckbauer (Rotthalmünster) und DTKV-Nationalcoach Manfred Schmoigl
von Roland Hager