DJK schafft den Spagat zwischen Kirche und Sport

P. R. am 08.04.2024

DJK Vorstaendetag Lemken Gehbauer Kapfer 1

Vorständetag für 76 Sportvereine mit 35.000 Mitgliedern – Probst-Preis an drei Vereine verliehen

Tie­fen­bach. DJK steht als Kür­zel für Deut­sche Jugend­kraft und damit für einen kirch­li­chen Sport­ver­band. 76 DJK-Ver­ei­ne gibt es im Bis­tum Pas­sau, sie haben zusam­men knapp 35.000 Mit­glie­der. Ein­mal jähr­lich trifft sich die Füh­rung des Diö­ze­san­ver­ban­des mit den Ver­ei­nen zum Vor­stän­de­tag, einer Art Jah­res­haupt­ver­samm­lung. Zum Vor­stän­de­tag 2024 konn­te der Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Sieg­fried Kap­fer im Gast­haus Knott in Jack­ing die Ver­tre­ter der DJK-Ver­ei­ne aus dem Bis­tum Pas­sau begrü­ßen, allen vor­an die Ehren­gäs­te, dar­un­ter Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Fürst, sowie die Refe­ren­ten Dr. Gun­ter Gebau­er, Phi­lo­soph und Sport­so­zio­lo­ge, der stell­ver­tre­ten­den Bun­des­vor­sit­zen­den der DJK Vol­ker Lem­ken und Tobi­as Hof­bau­er vom BLSV-Kreis­ver­band Pas­sau. Wie bei DJK-Ver­ei­nen üblich, stand am Anfang das geist­li­che Wort, gespro­chen vom Geist­li­chen Bei­rat Dom­ka­pi­tu­lar em. Dr. Johann Wagen­ham­mer.

Der Geist­li­che bedau­er­te die zuneh­men­de Aggres­si­vi­tät in der Gesell­schaft. Pro­tes­te und Blo­cka­den sei­en kei­ne Lösun­gen, son­dern Teil des Pro­blems, zu dem auch die gro­ßen Pro­fi­ver­ei­ne zu zäh­len. Dage­gen soll in den DJK-Ver­ei­nen Sport um der Men­schen wil­len betrie­ben wer­den. Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Fürst beton­te die aus­ge­zeich­ne­te Jugend­ar­beit der Ver­ei­ne, des­halb habe die Gemein­de auch viel in die Sport­an­la­gen inves­tiert. Die Ver­ei­ne sei­en die Mit­te der Gesell­schaft“. In sei­nem Rechen­schafts­be­richt stell­te der Diö­ze­san­vor­sit­zen­de fest, dass 2023 trotz aller Kri­sen ein gutes Jahr für die DJK gewe­sen sei. Die Wie­der­grün­dung nach dem Krieg jähr­te sich zum 70. Mal. In der Bevöl­ke­rung habe es damals star­ke Vor­be­hal­te gegen das Pro­jekt Katho­li­scher Sport­ver­ein“ gege­ben. Doch wir hat­ten einen lan­gen Atem“, mein­te Kap­fer. Wir alle ste­hen für guten und fai­ren Sport, für gelin­gen­de Jugend­ar­beit, für Inte­gra­ti­on, für Inklu­si­on, für gesel­li­ges Mit­ein­an­der, baye­ri­schen Froh­sinn und christ­li­che Ver­eins­kul­tur“, zeig­te sich der Vor­sit­zen­de opti­mis­tisch.
Vie­le Men­schen ver­las­sen die Kir­che und kei­ner wis­se, ob sich die­ser Trend noch auf­hal­ten las­se, bedau­er­te Kap­fer. Als Diö­ze­san­vor­sit­zen­der wün­sche er sich, dass die DJK-Mit­glie­der auch wei­ter­hin selbst­be­wusst für christ­li­che Wer­te ein­ste­hen. Es muss stets zuerst um den Men­schen gehen“, beton­te er. Kap­fer zeig­te sich über­zeugt, dass die Ver­ei­ne dar­in kei­ne Nach­hil­fe benö­ti­gen. Das bes­te Indiz dafür sei, dass die Zahl der Mit­glie­der wach­se.
Ein gro­ßer Erfolg sei das Ern­te­dank­fest in der Braue­rei Hack­lberg gewe­sen, das heu­er am 6. Okto­ber wie­der­holt wer­de. Auch Bil­dung lie­ge der Füh­rung am Her­zen. 2023 habe man in Pas­sau 17 neue Übungs­lei­ter aus­ge­bil­det, bei den Ver­an­stal­tun­gen Bezah­lung im Sport­ver­ein“ und Jugend­ar­beit im Wan­del“ wur­den zudem zwei hei­ße The­men behan­delt. Das The­ma Prä­ven­ti­on sei in der Klau­sur erör­tert wor­den, mit dem Ziel ein Kon­zept zu erar­bei­ten. Kap­fer ging auch auf die Zuschüs­se ein, von denen 14000 Euro für Bau- und Reno­vie­rungs­ar­bei­ten an die Ver­ei­ne geflos­sen sei­en. Nach 20 Jah­ren ohne Bei­trags­an­pas­sung wol­le man heu­te eine Erhö­hung beschlie­ßen. Die­se wur­de spä­ter mit 20 Cent pro Mit­glied ein­stim­mig beschlos­sen.
Sieg­fried Kap­fer ging auch auf die Ver­an­stal­tun­gen auf Diö­ze­sa­ne­be­ne ein, auf den Cross­lauf, den Dom­lauf, das Win­ter­camp, die Diö­ze­san­tur­nie­re im Fuß­ball, Ten­nis, Stock­schie­ßen und Ski­lauf. Er beton­te die ehren­amt­li­chen Leis­tun­gen und hob mit Jür­gen Bloch aus Neßl­bach, Maxi­mi­li­an Pet­zi aus Karls­bach und Wal­ter Bau­er aus Kirch­ham drei beson­ders akti­ve Ehren­amt­li­che her­aus. Mit einem kur­zen Geden­ken erin­ner­te der Vor­sit­zen­de an die Ver­stor­be­nen, heu­er beson­ders an Hans Schrei­ner, Peter Klo­now­ski und Mon­si­gno­re Mat­thi­as Wil­helm. Zum Schluss warb Kap­fer um Unter­stüt­zung beim Dom­lauf am 21. April und dank­te den Mit­glie­dern des Diö­ze­san­vor­stan­des sowie Geschäfts­füh­rer Phil­ipp Roos und Mit­ar­bei­te­rin Ingrid Wie­land für die enga­gier­te Arbeit. 

In ihrem Kas­sen­be­richt konn­te Clau­dia Ska­tul­la gesun­de Finan­zen vor­wei­sen, die Kas­sen­prü­fer Franz Var­ga und Klaus Lorenz attes­tier­ten ihr eine sau­be­re Kas­sen­füh­rung. Anschlie­ßend wur­den die Fach­war­te Kegeln Andre­as Irou­schek und Sabi­ne Stimpf­le sowie die neue Kreis­be­auf­trag­te Kreis Vilshofen/​Osterhofen Astrid Zell­ner bestä­tigt. Schließ­lich wur­de ein Antrag des DJK TC Büchl­berg auf Reso­lu­ti­on wegen der Behand­lung der sons­ti­gen Mit­glie­der ein­stim­mig verabschiedet. 

Ein Höhe­punkt war die Ver­lei­hung des Adal­bert Probst-Prei­ses in Erin­ne­rung an Adal­bert Probst, der als 1. Reichs­füh­rer der DJK von den Nazis erschos­sen wur­de. Der Preis ist eine beson­de­re Aus­zeich­nung des DJK-Diö­ze­san­ver­ban­des für sport­li­che, fai­re und vor­bild­li­che Leis­tun­gen. Der Preis ist ins­ge­samt mit 2000 Euro dotiert. Die Preis­trä­ger wer­den von einer Jury ermit­telt. 2024 erhielt den 1. Preis die DJK Ein­tracht Pas­sau, den 2. Preis der DJK TC Büchl­berg und den 3. Preis die DJK Holz­frey­ung.

Vol­ker Lem­ken refe­rier­te zum The­ma Visi­on 2030“. Er beton­te die inten­si­ven Bezie­hun­gen zum Baye­ri­schen DJK-Ver­band und appel­lier­te, an einem Strang zu zie­hen. Die DJK und ihre Ver­ei­ne soll­ten sich brei­ter auf­stel­len, damit man den Spa­gat zwi­schen Kir­che und Sport schaf­fe. Lem­ken spar­te nicht mit Lob für den Pas­sau­er Diö­ze­san­bi­schof, der zum Sport­bi­schof ernannt wor­den sei. Als DJK haben wir die Wett­be­werbs­chan­ce, uns in bei­den Fel­dern – Kir­che und Sport – gut auf­zu­stel­len“, schloss der Refe­rent. Dr. Gun­ter Gebau­er sprach zum The­ma Ethi­sche Kul­tu­ren im Sport“. Der Phi­lo­soph und Sport­so­zio­lo­ge mel­det sich immer wie­der sozi­al­kri­tisch zu Wort. Sein Vor­trag reich­te von Aris­to­te­les bis zu den Spit­zen­sport­lern unse­rer Zeit. Man müs­se ein gutes Leben füh­ren, habe schon Aris­to­te­les gesagt. Man kön­ne ja auch bes­ser sein in sei­ner Hal­tung, kön­ne anstän­di­ger spie­len, sich ver­nünf­tig beneh­men, den Geg­ner scho­nen. Man müs­se sich ein­fach fra­gen, was im Sport gutes Han­deln sei, schloss Gebau­er. Josef Heisl

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