DJK und Katholisch-Kaufmännischer Verein im Dialog

P. R. am 30.09.2024

Steiner Roos Kapfer

Philipp Roos, Geschäftsführer des DJK-Diözesanverbandes Passau war zu Gast beim Verband Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) um Gedanken zum Thema „Sport und Kirche: Glaube, der Leben bewegt“, vorzustellen. KKV-Vorsitzender Georg Steiner konnte dazu im DJK-Vereinsheim am Söldenpeterweg auch den Vorsitzenden, der DJK im Bistum Passau, Siegfried Kapfer begrüßen.

Phil­ipp Roos zeig­te auf, dass die DJK im Bis­tum zwar eine Ver­ei­ni­gung von 76 Sport­ver­ei­nen mit mehr als 35.000 Mit­glie­dern, rd. 13.000 Kin­dern ist. Die DJK, die Deut­sche Jugend Kraft spielt aber auch im Rei­gen der kirch­li­chen Ver­bän­de eine maß­geb­li­che Rol­le. Die DJK bie­tet den Rah­men, dass vor allem Kin­der sich ent­wi­ckeln kön­nen und dabei auch ein Wer­te­ge­rüst erfah­ren. Das beginnt damit, dass es im Sport immer noch um Leis­tung gehe. Von den Bun­des­ju­gend­spie­len bis zur Dis­kus­si­on über Noten sei der­zeit fest­stell­bar, dass die Ver­hät­sche­lung“, die Über­be­treu­ung der Kin­der auf dem Vor­marsch sei. Wett­be­werbs- und leis­tungs­frei­he Räu­me domi­nie­ren eine immer lang­wei­li­ge­re Kind­heit. Die­se suchen aber die Her­aus­for­de­rung. Frü­her, so Roos sei der Rah­men um sich aus­zu­to­ben deut­lich wei­ter gesteckt gewe­sen. Die aktu­el­le Kind­heit ver­häus­licht“. Frei­heit und Bewe­gung sind ein­ge­schränkt. Im Sport­ver­ein ler­nen Kin­der und Jugend­li­che, wie wich­tig eine gesun­de Lebens­wei­se ist. Sie üben Dis­zi­plin und Durch­hal­te­ver­mö­gen und erfah­ren, was es bedeu­tet, Teil eines Teams zu sein. Sie erle­ben im bes­ten Sin­ne Gemein­de“. Auch die Bezie­hun­gen zum Glau­ben ver­sie­gen zuneh­mend. Wäh­rend sei­ne Oma ihm den Zugang zum Glau­ben eröff­net habe, so feh­len die­se Mul­ti­pli­ka­to­ren zuneh­mend, so sei­ne Beob­ach­tung. In der DJK trei­be man nicht nur Sport, son­dern pfle­ge Kul­tur und Tra­di­ti­on – ob Jubi­lä­ums­got­tes­diens­te, Mai­an­dach­ten oder Teil­nah­me bei der Fron­leich­nams­pro­zes­si­on. Vor Tur­nie­ren wer­den Gebe­te gespro­chen oder der geist­li­che Bei­rat bringt sei­ne Gedan­ken bei Jah­res­haupt­ver­samm­lun­gen ein. Die DJK’ler, so Roos sind mis­sio­na­risch in ihren Ges­ten. Nicht jam­mern, nicht lan­ge reden, son­dern ein­fach machen – so die Devi­se vie­ler Men­schen, die sich in der DJK enga­gie­ren. Trotz­dem dür­fe man nicht dar­über hin­weg­se­hen, dass die Reli­gio­si­tät abneh­me. Ein Sport­platz­be­su­cher ist immer weni­ger ein Kir­chen­be­su­cher. Die Akzep­tanz für geist­li­che Ange­bo­te schwin­det. Aber der Reli­gi­ons­mo­ni­tor der Ber­tels­mann Stif­tung stellt fest, dass sich rd. 70 Pro­zent der Deut­schen als gläu­big ein­schät­zen. Die Suche nach Reli­gi­on, nach einer Art Rück­bin­dung an etwas Grö­ße­res, das unse­re sinn­li­che Wahr­neh­mung über­steigt, ist da. Aber Glau­be braucht auch Büh­nen, wo er leben­dig wer­den kann, so der DJK-Diö­ze­san­ge­schäfts­füh­rer. Die Büh­ne des christ­li­chen Glau­bens im Sport ist die DJK. Die DJK ist ein pas­to­ra­ler Ort, ganz im Sin­ne auch des berühm­ten Seel­sor­gers Johan­nes Don Bosco, der mit­tels Fuss­ball an die jun­gen Leu­te her­an­ge­kom­men ist und Glau­ben leben­dig ver­mit­teln konn­te. Aber eine Sport­or­ga­ni­sa­ti­on wie die DJK kann eine funk­tio­nie­ren­de, leben­di­ge Kir­che nicht erset­zen, so sei­ne kri­ti­sche Ein­schät­zung. Hier schwingt die christ­li­che Bot­schaft sanft mit. Dazu bekennt man sich. Doch die Kir­che bleibt der Ort, wo die gan­ze Melo­die zur Ent­fal­tung kommt. Die Ver­ei­ne selbst bestim­men die Balan­ce und Tem­po zwi­schen Sport und Glau­ben. Er sieht sei­ne Auf­ga­be, die­sen Pro­zess als Spar­ring­part­ner, als Bera­ter zu beglei­ten. Wenn der Herr­gott zu kurz kommt, dann kommt auch der Mensch zu kurz“, so sei­ne Bot­schaft bei Jah­res­haupt­ver­samm­lun­gen und Funktionärstreffen.

Ein sehr span­nen­der Bogen, den Rosos hier gespannt hat­te und der die Teil­neh­mer beein­druck­te. Dafür dank­te KKV-Vor­sit­zen­der Georg Stei­ner sehr herz­lich. Die Dis­kus­si­on war geprägt von Skep­sis und Opti­mis­mus glei­cher­ma­ßen. DJK-Diö­ze­san­vor­sit­zen­der Sieg­fried Kap­fer beton­te, dass Sport­ver­ei­ne kei­ne Ersatz­kir­chen sein kön­nen. Es bleibt schon Auf­ga­be der Kir­chen ins­ge­samt, ihre Pro­ble­me – ob sexu­el­ler Miss­brauch oder Finanz­skan­da­le – über­zeu­gend anzu­ge­hen. Die DJK ste­he aber zu ihrer kirch­li­chen Rück­bin­dung und wer­de wei­ter ihren Bei­trag leis­ten, dass gera­de die Jugend­li­chen ganz­heit­li­che Erfah­run­gen – vom Wett­be­werb über Freund­schaft und Gemein­schaft bis hin zur Spi­ri­tu­al­tät machen kön­nen. Bei­spiels­wei­se orga­ni­sie­re man gera­de zusam­men mit der Hack­lber­ger Braue­rei ein Erntedankfest.

Georg Stei­ner betrach­te­te die­se Ver­an­stal­tung als Auf­takt für mehr Ver­knüp­fung zwi­schen den Ver­bän­den. Glau­be, Kir­che, Gott, so beton­te er wir­ke im Sport eben­so wie in Wirt­schaft und Gesell­schaft. In der katho­li­schen Ver­bands­ar­beit geht es dar­um, zeit­lich über­grei­fen­de Bot­schaf­ten auf die Her­aus­for­de­run­gen der heu­ti­gen Zeit zu über­tra­gen und zeit­ge­mäß zu über­set­zen. Die Hoff­nung stirbt zuletzt und bei­de Orga­ni­sa­tio­nen sind über­zeugt, dass man für die vie­len Pro­ble­me unse­rer Zeit wert­vol­le Ansät­ze ver­tritt. Die DJK wirkt im Sport, der KKV in Wirt­schaft und Gesellschaft.

Unser Bild zeigt v.l.n.r. KKV-Vor­sit­zen­den Georg Stei­ner, DJK-Diö­ze­san­ge­schäfts­füh­rer Phil­ipp Roos und DJK-Vor­sit­zen­den Sieg­fried Kapfer

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