Kontaktpflege zwischen Vereinen und DJK-Verband, gemeinsamer Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung: Die "DJK On Tour" ist seit jeher eine strukturiert ablaufende und fruchtbare Veranstaltungsreihe, die sich großer Beliebtheit erfreut. Der Start der diesjährigen Reihe war im Kreis Hauzenberg, wo es informativ und gesellig zur Sache ging.
13 DJK-Vereine aus dem Kreis Hauzenberg trafen sich im Rahmen der “On Tour”-Vereinsdialoge beim gastgebenden Verein, der DJK Holzfreyung. Ausrichter war der DJK-Diözesanverband, für den mit Hans Weber und Peter Schade gleich zwei Mitglieder des geschäftsführenden Diözesanvorstands und mit Armin Freitag der Kreisbeauftragte für den Kreis Hauzenberg anwesend war. Diözesangeschäftsführer Philipp Roos komplettierte das Verbands-Quartett. Sehr erfreulich war die starke Präsenz der Vereine, die mit jeweils zwei Vertretern gekommen waren. “Endlich können wir einmal wieder persönlich zusammenkommen und die Gemeinschaft haben, die uns in der DJK ja ausmacht”, sagte Peter Schade eingangs, nach Erledigung der Zugangskontrolle (die Veranstaltung fand unter 2G plus-Regeln statt).
Corona war auch das Thema, das der geistliche Beirat Hans Wagenhammer in die Mitte seines Wortes zu Beginn der Zusammenkunft stellte (vorgetragen von Philipp Roos): “Wir sehnen uns alle nach „Rückkehr zur Normalität“. Dabei sollten wir aber bedenken: Es geht nicht nur um Rückkehr. Die Vergangenheit war ja nicht völlig ideal. Die Pandemie hat auch Defizite deutlich gemacht und positiv kreative Initiativen finden lassen, die wir weiter entwickeln sollten. Dazu gehören neben dem offiziellen Sportbetrieb einfache Formen der Bewegung und des Spiels. Wichtig ist die Pflege der Gemeinschaft und Hilfe auch im Alltag und die grundsätzliche Devise der DJK: „Sport um der Menschen willen“. Das ist bei der generellen Krise unserer Gesellschaft offensichtlich eine Zukunftsaufgabe”, schrieb der entschuldigte Priester an die anwesenden Vereine und forderte: “Dafür brauchen wir ein grundsätzliches Vertrauen und die Hoffnung, die uns Christen durch Jesus und den Gottesgeist geschenkt ist. Da geht es ja nicht um Weltflucht sondern um die Ermutigung zu immer neuen kleinen Anfängen und Beiträgen für ein besseres Leben, mit denen wir hinein-wachsen in die Gemeinschaft des Heils, die Gott wirkt und vollendet. Jesus hat vorgelebt, dass wir durch Hingabe zu ewiger Seligkeit kommen. Das geschieht nicht erst beim Sterben. Hingabe geschieht jeden Tag, wenn wir uns selbstlos einsetzen für Anliegen und Mitmenschen. Da dürfen wir auch schon anfanghaft erleben, dass wir uns nicht verlieren sondern herauskommen aus kleinlicher Engherzigkeit und Angst in frohe Dankbarkeit und mehr Lebensweite.”
Tobias Anetzberger berichtete von “seiner” DJK Holzfreyung.
Der erste Vorsitzende der DJK Holzfreyung gab einen kleinen Einblick in die momentane Vereinssituation, die er insgesamt als recht zufriedenstellend beschrieb. Eine starke Fußballabteilung, Zulauf im Juniorenbereich, ein fleißiges Vorstandsteam, bestens gepflegte Sportanlagen, geordnete Finanzen — Anetzberger zog eine durchweg positive Bilanz. Diözesangeschäftsführer Philipp Roos präsentierte im fachlichen Teil digitale Möglichkeiten der Kommunikation mit den Mitgliedern und Vereinsgremien und gängige Softwarelösungen für Projektsteuerung und Finanzbuchhaltung, die sich auch für die gemeinnützige Vereinsarbeit eignen und dementsprechend gut und günstig sind. Interesse weckte sein Hinweis, dass sich das Vereinsgeschehen heutzutage nahezu komplett digital abbilden lasse, und zwar über so genannte CRM-Lösungen. “Den ganzen Verein mit einer Software zu verwalten, ist keine Unmöglichkeit mehr”, meinte Roos. Anstrengungen in diese Richtung würden auch gefördert, zum Beispiel von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Konkret empfahl Roos die aktuellen Förderprogramme “Mikroförderprogramm” und “100 Mal Digital”, mit welchen Vorhaben zur Digitalisierung der Vereinsarbeit mit bis zu 20 000 gefördert werden. “Seid also bitte kreativ und überlegt euch ein Projekt. Bei der Antragstellung unterstützen wir euch dann sehr gerne.”
Ein heikles Thema kam unter “Aktuelles aus dem Diözesanverband” zur Sprache. Die Kirchenkrise, auch befeuert durch den laxen Umgang mit Missbrauchstätern innerhalb der katholischen Kirche, strahlt auch negativ auf den DJK-Verband ab. “Alles was WIR tun können, ist selbst sauber zu bleiben. Und das sind wir, weil wir schon seit 2011 Präventionskonzepte vorhalten und mit euch gemeinsam in die Tat umsetzen”, lobte Peter Schade. Aber man dürfe bei diesem Thema nicht nachgeben. Das Gebot der Stunde sei, vermeintlich verlorenens Wissen über die Thematik wieder aufzufrischen. Schade lieferte entsprechende Stichworte aus dem institutionellen Schutzkonzept der DJK, wie eine freiwillige Selbsverpflichtung der Trainer und Betreuer, Schutzvereinbarungen, Vertrauenspersonen, polizeiliches Führungszeugnis und Leitlinien, wie man im Verdachtsfall umgehen muss.
Einen emotionalen “Werbeblock” für das Bundessportfest in Schwabach vom 4. – 6. Juni streute Hans Weber ein. Spontan erklärte sich die anwesende Dart-Abteilung des SSC-DJK Lackenhäuser bereit, nach Schwabach zu fahren. Der Diözesanverband unterstützt die teilnehmenden DJK-Vereine, mit einer Übernahme der Teilnehmerbeiträge. Nach allerlei Informationen ließ die DJK-Runde den Abend bei Bier und Schweinebraten ausklingen. Ausrichter der On Tour 2023 im Kreis Hauzenberg wird die DJK Rastbüchl sein.