Eigentlich sollte die gemeinsame Reise der Führungsspitze des Verbandes und der Geistlichen Beiräte nach Rom bereits 2020 stattfinden – gegründet wurde der DJK nämlich bereits 1920. Doch Corona machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung, so dass die rund 20-köpfige Gruppe erst in dieser Woche in Rom tagt. Unter den Teilnehmern befindet sich auch Josef Mader, stellvertretender Geistlicher Beirat des DJK-Diözesanverbands Passau.
Vorgesehen sind dabei Treffen mit verschiedenen Dikasterien, darunter jenem, das für Sport mit zuständig ist: das Dikasterium für Kultur und Bildung. Diese Kontakte zu pflegen und zu verbessern hält die Präsidentin des DJK, Elsbeth Beha, für zukunftsweisend. Ein sehr positiver Schritt für eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Vatikan sei bereits die Einladung zu dem Sportgipfel „Summit of Sport“ im vergangenen September im Vatikan gewesen.„Und wir haben festgestellt, als wir hier angekommen sind, dass wir ganz wenige Deutschsprachige nur waren und haben es als Ehre empfunden, dass wir eingeladen wurden. „Und wir haben festgestellt, als wir hier angekommen sind, dass wir ganz wenige Deutschsprachige nur waren und haben es als Ehre empfunden, dass wir eingeladen wurden. Wir haben auch einen guten Kontakt zum Dikasterium für die Laien und das Dikasterium für Kultur. Aber wir würden uns wünschen, dass der Sport einfach noch mehr wahrgenommen wird.“
Unterstützung aus dem Vatikan erhofft
Vom Vatikan erhoffe man sich auch Hilfe und eine federführende Rolle bei der Zusammenarbeit mit dem Internationalen Dachverband der katholischen Sportvereine in Europa FICEP, erläutert Beha weiter. Unter anderem sei ein wichtiger italienischer Verband mit zahlreichen Mitgliedern vor einigen Jahren aus dem Dachverband ausgeschieden, bislang war eine Rückeingliederung nicht möglich. „Und das haben wir sehr bedauert. Und wir hätten schon gerne wieder mehr Kontakte, auch um die FICEP wieder stärker zu machen. Und da würden wir uns schon Unterstützung aus dem Vatikan wünschen.“
Der internationale Verband FICEP vertritt Sportverbände aus zahlreichen europäischen Ländern, doch auch Madagaskar und Kamerun finden sich unter den Mitgliedern. Allein der deutsche katholische Sportverband DJK ist mit über 476.000 Mitgliedern in etwa 1.100 Vereinen vertreten.Sport als Weg der EvangelisierungIm Fokus des Verbandes und seiner Vereine steht in erster Linie der Kontakt mit jungen Leuten, berichtet Erhard Bechtold, stellvertretender Geistlicher Bundesbeirat des DJK. Denn der Sport biete große Chancen bei einer behutsamen Evangelisierung auch kirchenferner Menschen: „Sport als große gesellschaftliche Größe in unserem Land ist eine gute Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Wir schauen, dass wir die Sportvereine, die wir ja in vielen Diözesen haben, zusammenführen, und gemeinsame Sportveranstaltungen anbieten, aber auch, dass sie untereinander eigentlich immer in Verbindung sind, auch mit einem geistlichen Impuls.“ Zahlreiche Projekte liefen bereits, doch es entstehe auch immer wieder Neues:„Also wenn ich jetzt auch an Dinge denke wie Bergexerzitien, oder wenn wir Unternehmungen machen, wo die Jugend in Camps zusammenkommen. Solche Sachen haben wir da im Blick.“
Im Sommer 2023, genauer vom 17 – 25. Juni, werden mit dem Autragungsort Berlin erstmals in Deutschland die Special Olympics World Games stattfinden, berichtet die Geistliche Bundebeirätin des DJK, Lisa Keilmann, von einem weiteren großen Projekt des katholischen Verbandes, für den Sport grundsätzlich gemeinsame Werte und Inklusion fördern soll. Bei diesem sportlichen Großereignis werden Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen aus aller Welt in 26 verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten.
„Und dort werde ich als Seelsorgerin der Deutschen Bischofskonferenz vor Ort sein. Also für die freiwilligen Helfer, die Begleiter, immer ansprechbar sein, für das Sorgentelefon zur Verfügung stehen; aber auch Ansprechpartnerin für Prävention sexualisierter Gewalt sein.“Ein gern genutzter, aber nicht immer gelebter Sportslogan, dass Siegen zwar schön, aber nicht alles sei, werde bei dieser Veranstaltung durch eine schöne Geste besonders deutlich, meint Keilmann: „Das finde ich noch mal ein sehr, sehr schönes Bild bei den Special Olympics. Da ist jeder der Gewinner, alle bekommen eine Medaille oder einen Pokal. Es geht darum, wir wollen siegen. Aber die Haltung des Verlierenkönnens ist genauso wichtig. Alle sind gleich wertvoll und wichtig.“ Christine Seuss — Vatikanstadt.